Washington D.C.

Unsere Schülerin Julia Zeitler verbringt derzeit ein Auslandsjahr an einer amerikanischen High School.

Hier berichtet sie über ihre ersten Erfahrungen und Eindrücke.

 

Gastfamilie, Freunde und Cross Country Team

 

High School Jahr in den USA

mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages und des US Kongresses

Als ich Anfang August 2018 in eine Boeing 747 Richtung USA eingestiegen bin, hatte ich nur eine grobe Vorstellung davon, was mich in meinem Auslandsjahr alles erwarten würde. Die bisher gemachten Erfahrungen übertreffen jetzt, nach nun vier Monaten, aber schon bei Weitem meine damalige Vorstellungskraft.

Über das Parlamentarische Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages und des US Kongresses habe ich das Stipendium als Junior-Botschafterin erhalten. Dabei geht es darum, durch einen kulturellen Austausch unter Jugendlichen, die deutsch-amerikanische Freundschaft nachhaltig zu stärken und zu festigen.

Nach einem ersten Vorbereitungsseminar im Gustav-Stresemann-Institut in Bad Bevensen, bei dem ich schon viele Teilnehmer, sowie Ehemalige des Programms kennenlernen durfte, ging es am Abflugtag zunächst von München nach Washington D.C. Hier gab es ein weiteres Kennenlernen, allgemeine Information zu dem Auslandsaufenthalt sowie erste Besichtigungen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der amerikanischen Hauptstadt. Diese Tage waren so gut organisiert, durchgetaktet und eindrucksvoll, dass man gar keine Gelegenheit hatte darüber nachzudenken, dass man nun für die nächsten zehn Monate fernab der Heimat, der Familie und seiner Freunde leben würde.

Zwei Tage später bin ich dann bei meiner Gastfamilie mitten in Amerika, in Kansas, angekommen. Es hat nicht lange gedauert, bis ich feststellen konnte, dass die Auswahl dieser Familie für mich ein absoluter Volltreffer war. Es passt einfach alles zusammen! Auch die Gemeinde in meiner neuen Heimat mit seinen knapp 2.500 Einwohnern passt perfekt zu mir. Jeder kennt hier jeden und seit meiner Ankunft sind mir die Menschen schon richtig ans Herz gewachsen. Ich erlebe hier eine unglaubliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich bisher das Gefühl, auf mich allein gestellt zu sein.

Jeder neue Tag ist wie ein kleines Abenteuer für mich. Es gibt so viele Dinge neu zu entdecken, angefangen beim Essen und den anderen Maßeinheiten beim Kochen bis hin zu den typischen amerikanischen Festen und dem High School-Leben. Ich habe hier mein erstes Rodeo live erlebt, beim Vieheintreiben geholfen, Football Games in einem riesigen Stadion gesehen, das Newollah Fest mitgefeiert sowie die Midterm-Wahlen, Thanksgiving und vieles andere mehr erlebt.

Langsam, aber sicher, tauche ich mehr und mehr in die Gesellschaft ein, lerne die Menschen, ihre Geschichte und Kultur besser kennen. In meiner neuen Schule, der High School, ist es klein und fein. Es gibt nur knapp über 300 Schüler und das Verhältnis der Lehrer zu den Schülern ist sehr freundschaftlich. Für jeden Schüler hält die Schule einen Schullaptop bereit. Die Hausaufgaben können online erledigt werden und man bekommt sofort ein schriftliches Feedback.

Besonders genieße ich es hier, auch in andere Fächer hineinschnuppern zu können. Um ein paar Beispiele zu nennen, es gibt „Graphic Design“, „Yearbook“, „Food Science“, „Business & Economics“ oder „Wood Working“. Vorteilhaft ist hier auch der große Praxisbezug in den Fächern. Des Weiteren organisiert die Schule College Visits, damit die Schüler einen Eindruck von den Angeboten an den zukünftigen weiterführenden Bildungseinrichtungen erhalten.

Besonders großgeschrieben sind aber das soziale und ehrenamtliche Engagement. Es gibt immer etwas zu organisieren und auszurichten sowie viele verschiedene Schulveranstaltungen, wie z.B. den „Back to School Bash“, das „Homecoming“ ehemaliger Schüler, die Halloweenfeier der Schule, X-Mas Dance etc. Und wer in einem Schulteam Sport treibt, kann den ganz besonderen High School-Spirit kennen lernen. Mein Cross Country Team hat es bis zum State Wettkampf geschafft, wo die Besten aus ganz Kansas laufen. Das waren wirklich großartige Erfahrungen und Erlebnisse! Die ganze Schule hat mitgefiebert und uns angefeuert.

Mitte November habe ich wieder meinen Koffer gepackt, um eine Woche an der Civic Education Week in Washington D.C. teilzunehmen. Die Zeit in der Hauptstadt war unglaublich lehrreich, spannend und beeindruckend. In diesen Tagen standen Vorträge von Kongress-Mitgliedern, Workshops, Besichtigungen der Memorials und großer Museen sowie einer Fahrt zum Weißen Haus auf dem Programm.

Wieder zurück bei meiner Gastfamilie habe ich mein erstes Thanksgiving Fest erlebt und nun steht schon bald Weihnachten vor der Tür. Die Zeit vergeht wirklich wie im Fluge.

Ich bin sehr gespannt darauf, was ich in den nächsten Wochen und Monaten noch alles Spannende erleben werde und ich kann jedem nur empfehlen, „T R A U T E U C H“ und macht ein Auslandsjahr!

Es ist anfangs zwar ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt: erst kann man es nicht mehr erwarten, dann ist man mit seinen Gefühlen hin und her gerissen, aber wenn man erst einmal eingestiegen ist und die ersten Kurven hinter sich gelassen hat, dann macht es richtig Spaß und man will nicht mehr aussteigen.

So lange von zuhause und seinen Freunden weg zu sein, ist schon eine Herausforderung, aber ich persönlich möchte die bisherigen Erfahrungen, Erlebnisse und Freundschaften nicht mehr missen!

Julia Zeitler

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