Was verbirgt sich hinter dem geheimnisvollen grünen Vorhang? Welche Bedeutung haben die rund 4500 jüdischen Namen im Gang der Erinnerung? Und warum wird in der Synagoge von Zeit zu Zeit ein Baldachin aufgespannt?
Dies waren nur einige Fragen, die während des Besuchs der 9. Klassen am 10. und 17.12.2019 in der Ohel-Jakob-Synagoge beantwortet wurden.
Die wunderschöne, moderne Synagoge prägt zusammen mit dem Gemeindezentrum und dem Jüdischen Museum das Stadtbild in München und zeichnet sich durch eine klare Gestaltung mit hoher Symbolkraft aus. So erfuhren wir unter anderem, dass die Außenwand der Synagoge an die Klagemauer in Jerusalem erinnert, dass in den Thoraschrein Steine aus Jerusalem eingebaut wurden und dass das mit Zedernholz gestaltete Innere der Synagoge an die Gestaltung des Tempels angelehnt ist. Die Kippa als Zeichen der Ehrerbietung vor Gott, die Mesusa am Eingang, die edel gestalteten Thoramäntel sowie die geheimnisvollen hebräischen Schriftzeichen, mit denen das Innere der Synagoge geschmückt ist, waren für unsere Schülerinnen und Schüler fremd und spannend anzuschauen. Aber nicht nur die Besonderheiten des jüdischen Glaubens und der hebräischen Sprache wurden uns nahegebracht, sondern immer wieder wurden auch Gemeinsamkeiten mit dem christlichen Glauben gesucht und gefunden. Und so bleibt von dem Besuch vor allem der Eindruck des Verbindenden: Die Synagoge in München als Teil der eigenen Heimat mit Menschen jüdischen Glaubens, die mit uns Christen den Glauben an den einen Gott teilen.