Die Klasse 6e am Gymnasium Gröbenzell erlebte vor den Herbstferien eine große Überraschung – eine 2,08 Meter große, um genau zu sein: Der deutsche NBA-Basketballer Maximilian Kleber (28, Dallas Mavericks) folgte dem Ruf eines befreundeten Lehrers an der Schule und nahm sich die Zeit für ein digitales Interview mit dessen Klasse.
Nachdem im Fach Sport vor zwei Wochen Corona-bedingt eine Theorie-Vertretung im Klassenverbund anberaumt worden war, machte die Schule aus der Not eine Tugend und startete in der Klasse 6e ein Interview-Projekt in den Fächern Sport und Deutsch. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler zunächst theoretische Hintergründe zur Fragestellung und zum Gesprächsverlauf eines Interviews kennen, ehe über Ausschnitte aus Zeitungsartikeln und TV-Beiträgen eine Recherche zum auserkorenen Interviewgast erfolgte. Als prominenter Gesprächspartner konnte der Basketballprofi Maximilian Kleber gewonnen werden, der 2017 vom FC Bayern München in die amerikanische National Basketball Association (NBA) zu den Dallas Mavericks gewechselt war. Im Rahmen der Recherche bemerkte die Klasse auch, dass Kleber sich selbst für die aktuelle Spielpause eigentlich eine Interview-Auszeit verordnet hatte – und dass er für sie nun eine Ausnahme machen würde.
Schüler als Lehrer – und „großes Kino“ auf der Leinwand
Im Verlauf des Projektes informierten sich die Kinder über den Basketballsport und erlernten Grundlagen der Regelkunde und des Sportarten-Jargons, wobei einige Basketballexperten in der Klasse phasenweise in die Rolle des Lehrers schlüpfen konnten. Nachdem die Kinder gemeinsam den Verlauf des Interviews konzipiert und die Fragen gleichmäßig unter sich aufgeteilt hatten, gipfelte das Projekt in einer digitalen „Pressekonferenz“ mit Kleber, der datenschutzkonform mit dem Programm „Microsoft Teams“ über eine Beamer-Projektion im Klassenzimmer zugeschaltet wurde.
Auf der Leinwand wurde den Kindern dabei im wahrsten Sinne des Wortes ein „großes Kino“ geboten – bei einer ihrer ersten Fragen stellten sie erstaunt fest, dass ihr Interviewpartner tatsächlich 2,08 Meter groß ist und Schuhgröße 50 hat. Die gute digitale Ausstattung der Schule erlaubte eine „ruckelfreie“ Gesprächsrunde, wobei die vorbereiteten „Eisbrecher“-Fragen schnell für eine muntere und offene Atmosphäre sorgten. Im Interview-Verlauf verriet der deutsche Nationalspieler den Kindern nicht nur, wie er seine letzte knapp 30 Millionen Euro schwere Vertragsunterschrift gefeiert hat. Er erklärte auch, warum er den Kindheitstraum von der NBA nach vielen Verletzungen in München eigentlich schon abgehakt hatte, wie sein Idol Dirk Nowitzki ihm als Mitspieler in Dallas die Eingewöhnung erleichterte – und warum er im Sommer kein Volleyball am Strand mehr spielen darf.
Grammatische Fragen und Tipps für die Nachwuchs-Basketballerin
Bei einer Frage der Klasse suchte Kleber vergeblich nach einer Steigerungsform des Wortes „besonders“, um einen ganz bestimmten Moment in seiner Basketballkarriere zu beschreiben – sein erstes NBA-Spiel war dabei aber nicht gemeint, daran konnte er sich auf Nachfrage gar nicht genau erinnern. Das kurzweilige und phasenweise sehr launige Interview der Klasse 6e mit dem Basketball-Star, der für eine junge Nachwuchs-Basketballerin auch Tipps für die eigene Karriere parat hatte, ist ab heute auf der Website des Gymnasiums unter folgendem Link zu finden: Interview.
Zitate von Schülern zum Projekt:
„Es war toll, mal mit einem echten NBA-Spieler reden zu können und zu erfahren, was er macht und was er für Gedanken hat“, sagt Lea Sophie Crome aus der 6e: „Normalerweise kommt man ja nicht zu so einer Chance, für mich als Basketballerin war das super.“
Jonas Becker aus der 6e findet: „Mich hat es überrascht, dass alles technisch so gut geklappt hat und dass er sich so viel Zeit für uns genommen hat – er hat ja über eine halbe Stunde mit uns gesprochen.“